Der international tätige Wiener Künstler Gerhard Zsambok hat 1988 ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das sich ausschließlich mit den Eigenschaften und Fähigkeiten des Wassers befasst. Wenn Lyrik gebundene Sprache ist, so sind Zsamboks Skulpturen gebundene Kunst, weil sie in Form und Funktion darauf ausgelegt sind, rätselhafte Wirkungen und Phänomene des Wassers zu produzieren. Anscheinend unmögliche Fließzustände, oder von Minimalkräften gespeiste hydraulische Antriebe scheinen symbolische Bedeutung zu haben, oder überraschen mit hintergründigem Witz.
Zsamboks Automaten zeigen ephemere Sonderzustände des Wassers in Permanenz und sind darum mit Lyrik vergleichbar, weil auch sie einen Augenblick festhält und lesbar macht. Festgehaltene „Augenblicke“ fließenden Wassers, die sich fortlaufend selbst erneuern und keines menschlichen Zutuns bedürfen, wenn die richtige Kräftekonstellation, die richtige Verbindung zur Materie gefunden ist. Wasser spielt und findet zu anscheinenden Wundern. In einer Gesellschaft, deren Kontrollbedürfnis ins Unermessliche wächst, erzählen diese autogenen Phänomene von der Utopie einer selbsttätigen, nicht oktroyierten Ordnung, in die wir gerne zurückfinden würden.
Ausstellungen
1992 In Klagenfurt, Berlin, Passau, Budapest, kuratiert von den Wiener Wasserwerken.
1993 Schloss Concordia Wien
1994 „Im Bunker” dem einstigen Notoperationssaal des alten AKH – im Rahmen des Wiener Kultursommers
1997 Werkschau in der Villa Aurora, Wien
1999 Einzelausstellung Haus Wien Energie; „AquaScope“ – zweijährige Einzelausstellung kinetischer Skulpturen im Glashaus des Architekten Boris Podrecca/Donaukanal
2000 „Synergien“, auf Einladung der Messe Berlin
2002 Almdudler Art club
2003 Art Innsbruck; Villa Toscana, Gmunden; Galerie Wohlleb, Wien
2004 Wohn Design, Wien Teilnahme am Künstlerkollektiv zu „Wa(h)re Landschaft“
2005 Großer Anemonenbrunnen zur Landesgartenschau Bad Hall
2006–2012 Kunst- und Designschau „Unikate Welt“ im Rahmen der „Wohnen&Interieur Wien"
2013 „The Flow“, Galerie Nuu, Wien
2015 Galerie Burn-In, Wien
2018 Galerie Smashing Colours, Niederlande
2021 „Im Lauf des Wassers und der Zeit“ mit der Fotokünstlerin Gabriela Bartos im Barockschlössl Mistelbach, Niederösterreich
2023 Kunstwerkstatt Tulln, Niederösterreich
Preise und Auszeichnungen
2003 Für das Konzept „Pavillon der Wasserkunst“ zur Erneuerung des Wiener Wurstelpraters
2004 Regionale Bergisches Land/BRD – für das Konzept, einen 22km langen Wanderweg mit kinetischen Skulpturen und Installationen zu inszenieren
2008 Nominiert für die Expo in Saragossa. 2. Platz
2010 Nominiert für die Expo in Shanghai mit der Installation von fünf Skulpturen